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Bericht: „Geflüchtete erheben ihre Stimme -Haltung statt Mitleid“

Die GenossInnen der Sozialrevolutionären Aktion aus Regensburg, haben uns gebeten den folgenden Bericht, zu ihrer Veranstaltung „Geflüchtete erheben ihre Stimme -Haltung statt Mitleid“ zuveröffentlichen, da die lokale Presse wieder mal mit Desinteresse glänzt.

Geflüchteten eine Stimme geben, Haltung zeigen und gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen das waren die Ziele der Veranstaltung „Geflüchtete erheben ihre Stimme-Haltung statt Mitleid“, die am 18.04. ab 18:00 im Ostentorkino Regensburg stattfand. Sie war Teil der Vortragsreihe „Geflüchtete erheben ihre Stimme“, welche 2016 in Nürnberg startete und nun zum ersten Mal auch in Regensburg Halt machte. Etwa sechzig Menschen wohnten den verschiedenen Redebeiträgen und Erfahrungsberichten zu Flucht, Fluchtursachen und aktuellen Bedingungen für Geflüchtete in Deutschland bei, welche von Geflüchteten und AktivistInnen der Prolos Nürnberg, der Sozialrevolutionären Aktion Regensburg und des Bündnisses „Fluchtursachen bekämpfen“ vorgetragen wurden. Wichtig war den VeranstalterInnen, vor allem die Geflüchteten selbst sprechen und alle BesucherInnen teilhaben zu lassen. Hierfür gab es auch für jeden Text eine Deutsch-Englische Übersetzung.

Zu Beginn der Veranstaltung gab es von den VeranstalterInnen einige grundlegende Informationen zum Thema Flucht und zu den häufigsten Fluchtursachen, sowie einige Fakten und Zahlenbeispiele zur Situation weltweit und auch in Deutschland.

Zu Gast waren unter anderem auch einige Vertreter der Geflüchteten, die in den Transitzentren in Donauwörth und Deggendorf leben. Diese sprachen vor allem über die schlechten Bedingungen in den Lagern und über die Situation in Gambia und Sierra Leone. Sie referierten über die dortige Kriminalität, die Sicherheitslage und vieles mehr. Sie berichteten auch über ihre Demonstrationen und Versuche, die Bedingungen in den Transitzentren zu verbessern. Sie erzählten, dass sie in Deutschland gerne ihre Kräfte einsetzen würden, um sich zu integrieren und das Land zu verbessern, dass ihnen dies aber unmöglich gemacht würde. Außerdem sei es ihnen völlig gleich, welche Hautfarbe oder Religion ein Mensch habe, was für sie zähle, sei dass alle Menschen gleich seien und zusammenhalten müssten.

Auch die Berichte einiger Frauen zu ihren Fluchterfahrungen wurden vorgetragen. Die Frauen hatten bereits im Vorfeld Interviews abgegeben, welche wortwörtlich verlesen wurden, da sie selbst zu viel Angst vor negativen Folgen hatten, um aufzutreten. Die Texte handelten von Frauen und deren Gründen zur Flucht, sowie ihren aktuellen Erfahrungen in Transitzentren. Die Gewalt gegen Frauen in den Herkunftsländern und auf der Flucht, vor allem aber die sexuelle Ausbeutung und der Menschenhandel in Libyen waren hier ein großes Thema. Doch auch Gewalt, mangelnde Privatsphäre und gravierend schlechte medizinische Versorgung in den Transitzentren wurden angeprangert.

Abschließend sprachen zwei Vertreter des Bündnisses „Fluchtursachen bekämpfen“, welche die Berichte der Geflüchteten in einen politischen Kontext stellten und vor allem die Deutsche und die Bayerische Staatsregierung beschuldigten, lokale Hauptverantwortliche für viele Fluchtursachen zu sein und den Profit über die Menschen zu stellen. Die systematische Abschiebung von Menschen in Elend und Tod sei in Deutschland nichts Neues, jedoch solle man niemals in eine solche Zeit zurückkehren. Gerade die CSU, die sich ja christlich und sozial nenne, hätte hier jegliche Menschlichkeit abgelegt, um Profitinteressen zu verfolgen. Die rechte Hetze und die Angst, die seitens dieser Partei in der Bevölkerung geschürt werde, sei nichts als billige Wahlkampfwerbung und voll von Lug und Betrug. Die beiden Redner schlossen mit dem Appell an alle ZuhörerInnen, sich nicht blenden zu lassen und gemeinsam mit den Geflüchteten für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Zum Ende der Veranstaltung gab es noch die Möglichkeit zur Diskussion mit allen RednerInnen und auch nach dem Abschluss fanden sich noch einige interessante Gespräche mit AktivistInnen und Geflüchteten.