Um 19 Uhr 30 steht die Schülergruppe an ihrer Schule. Ein leichter Wind weht. Der September kündigt das Ende des Herbsts an.
Jetzt wird es langsam kälter, denkt Marc. Zeit, mit Vera zu kuscheln und sich auf Winterabende unter Wolldecken oder vor flackernden Kaminen einzustellen. Zeit, warmen Kakao zu trinken, sich nach einem Winterspaziergang den Schnee von den Schultern zu klopfen und die dicken Stiefel gegen warme Gemütlichsocken zu tauschen. Zeit, die …
„Habt ihr alle eure Smartphones zuhause gelassen, wie ich es euch gesagt habe?“, fragt Stefan und reißt Marc aus seinen Träumen.
„Ja, aber wieso eigentlich?“ fragt Elena.
„Weil Smartphones geortet werden können. Die Mobilfunkbetreiber wissen immer genau, in welcher Funkzelle sich welches Smartphone wann befindet. Deshalb.“
„Wer soll uns denn hier orten wollen? Es interessiert doch keinen, ob wir gerade hier sind“, wirft Petra ein. „Das ist doch unsere Schule!“
„Aber vielleicht will die Polizei demnächst mal wissen, wer sich gerade jetzt hier getroffen hat. Und dann sehen die, dass sich einige Schüler der 10a, und zwar ausgerechnet die, die beim Millner waren, hier versammelt haben. Und dann war danach zufällig Farbe an den Wänden. Viele Beweise gegen uns braucht es dann nicht mehr,“ erklärt Stefan. „Denkt an die NSA, die alles aufzeichnet, was sie kriegen kann! Außerdem fehlt uns ein ungewolltes Handyklingeln im Gebüsch gerade noch. Oder ein fröhliches Twitter-Gezwitscher.“
Alle lachen.
Ihr Plan ist an diesem Nachmittag bei Vera entstanden: Je zwei Personen übermalen an je einer Wand die Naziparolen, Marc mit Vera und Marlene mit Elena. Stefan steht an der Ecke gegenüber, von wo aus er die beiden Gruppen immer gut im Blick hat. Petra läuft ständig in größerer Entfernung um alle herum und beobachtet die weitere Umgebung. Sie bildet den äußeren Sicherungsring, Stefan den inneren.
Die sechs sprechen noch einmal kurz alles durch. Alle haben Herzklopfen, sind aber fest entschlossen. Petra raucht eine Kippe nach der anderen. Als sie aufbrechen, bleibt sie plötzlich stehen und verkündet: „Ich kann das nicht!“
„Was?“, fragen die anderen fast gleichzeitig, Farbeimer und Rollen in den Händen.
„Aber wir haben das doch alles durchgesprochen“, sagt Marlene.
„Ich habe Angst.“ Petra zieht an ihrer Zigarette.
„Hätte dir das nicht früher einfallen können?“, herrscht Vera sie an.
„Ganz ruhig, Vera“, versucht Marc sie zu zügeln.
„Mich kotzt so was an!“ Vera ist wütend.
„Angst ist normal“, sagt Stefan deeskalierend.
Einen Streit oder so eine Psychodiskussion können wir jetzt echt nicht brauchen.
„Die hat man vor so etwas immer. Das Gefühl habe ich vor jedem Wettkampf. Das gehört dazu!“
„Ich habe auch Angst“, sagt Elena. „Aber was soll’s. Ich mache es trotzdem. Wir müssen zwar wachsam sein, aber was soll schon passieren?“
„Und wenn jemand kommt?“, will Petra wissen.
„Dafür bist du ja da“, nörgelt Vera. „Das ist dein Job. Schon vergessen?“
„Vera, bitte.“
„Nein, ich finde so was voll nervig. Das muss man vorher ansprechen, nicht erst, wenn es so weit ist.“
„Ich wusste das doch nicht …“
„Aha, wusstest du nicht. Du hast zum ersten Mal Angst?“
„Nein, aber ich habe so was noch nie gemacht.“
„Aber wir oder was?“, wirft Elena ein.
„Nein, aber …“, Petra zieht an ihrer Zigarette. Sie ist den Tränen nah.
Stefan nimmt sie an der Schulter und schaut ihr gerade ins Gesicht. „Du musst nur die Augen offenhalten und uns warnen. Dein Job ist eigentlich der ungefährlichste.“
Petra nickt.
„Sag mal was.“ Vera ist immer noch genervt.
Stefan wirft ihr einen bösen Blick zu.
„Und? Was ist nun? Machst du nun mit oder nicht?“, fragt Marlene ebenfalls verärgert.
„Hey, lasst sie doch mal nachdenken“. Marc ist die Ruhe selbst.
Stefan versucht es noch einmal. „Petra, willst du dabei sein oder nicht? Ich meine, wir müssen uns auf dich verlassen können. Du musst dich jetzt entscheiden. Bitte.“
Petra blickt in die Runde. Fünf Augenpaare schauen sie fragend an. Marc nickt ihr aufmunternd zu. „Wichtig ist, glaube ich, dass man seine Angst überwindet. Probiere es doch mal aus, vielleicht gefällt es dir ja sogar. Stolz macht es dich auf jeden Fall.“
„Und uns auch“, ergänzt Vera. Marc wirft ihr einen liebevollen Blick zu.
Wow, du hast dich aber schnell wieder in den Griff bekommen. Respekt.
„Okay, ich mach mit!“
„Sicher?“, fragt Stefan nach.
Sie zündet sich die nächste Kippe an. „Ich versuche es. Aber es wird ehrlich hart für mich. Ich gehe an meine Grenze! Danach müsst ihr euch um mich kümmern!“
„Versprochen!“, sagt Vera. „Ich dreh dir 40 Kippen!“
„Und ich dir 60!“ Marlene klopft ihr zärtlich auf den Rücken. „Gut, dass du dabei bist.“
„Klasse!“, lobt auch Marc.
„Ich muss dann wohl die ganze Zeit neuen Tabak holen,“ lacht Elena.
„Aber sag Bescheid, bevor du auf deinem Posten durchdrehst. Oder sogar abhaust“, ermahnt Stefan sie. „Ich meine, wir vertrauen dir völlig!“
„Ja, ich verspreche es!“
Sie trennen sich. Nur die rauchende Petra bleibt mit ihren inneren Kämpfen allein auf dem äußeren Sicherungsring an der Straße zurück.
Warum mache ich das bloß? Das ist doch gar nichts für mich. Dafür bin ich doch viel zu ängstlich. Warum ich? Warum nicht jemand anders?
Sie zieht an ihrer Zigarette. Es ist ihre Vierzigste heute.
Vielleicht mache ich es, weil ich es richtig finde? Vielleicht, weil ich diese Naziparolen zum Kotzen finde? Vielleicht, weil es niemand sonst macht? Außer mir? Außer uns?
Na und? Muss ich es deshalb machen? Es gibt doch genug Leute, die Nazis nicht leiden können. Und die mutiger sind als ich. Warum machen die das nicht? Warum muss ich, Petra, die Ängstlichste von allen, hier Schmiere stehen? Ich, die sich fast in die Hose macht?
Sie zündet sich eine neue Zigarette an.
Vielleicht ist gerade keiner von den „anderen Leuten“ da, die was gegen die Scheiß-Nazis machen könnten?! Vielleicht muss ich einfach selbst Verantwortung für meine Meinung übernehmen?!
„Alles muss man selbst machen“, sagt sie halblaut und lächelnd vor sich hin. Sie liebt Selbstironie. Trotz ihrer inneren Panik ist sie wirklich ein bisschen stolz auf sich. Sie hat sich entschieden! Und hier steht sie nun und hält Wache.
Tapfere Petra!
Sie greift in ihre Tasche und holt den Tabak heraus. Zeit für Zigarette Nummer 42.
Vera und Marc marschieren zur Wand an der Emserstraße. Marc öffnet den Farbeimer, Vera taucht die Rolle tief in die gelbe Farbe, klatscht sie an die Wand und bewegt sie einmal hoch, einmal runter. Verschwunden ist der erste Buchstabe. Hoch, runter, wieder einer weniger. Mit jedem Rollenstrich versinkt ein Stück braune Propaganda unter gelbe Farbe.
Unmengen davon fließen auf den Boden. Vera rollt eine Bahn, läuft an der Parole weiter nach rechts, und malt weiter. Marc trägt den Eimer hinterher. Er versucht, ihn halbhoch und sehr nah an der Wand zu halten, damit Vera gut arbeiten kann. Der Schulhofboden ist komplett vollgekleckert.
Wir hätten doch Spraydosen kaufen sollen, denkt Marc. Wir hätten nicht auf Veras Mutter hören sollen! Malen ist echt 20. Jahrhundert. Jetzt haben wir die Sauerei!
Marc gefällt das nicht. Seine Schuhe leuchten gelb. Der Boden ist übersät mit Fußabdrücken.
Wir hätten Überschuhe anziehen sollen. Wir haben die Smartphones zuhause gelassen, hinterlassen aber hier eindeutige Spuren. Tolle Idee. Ich sehe aus wie Sau. Marc ist sauer. Die Schuhe kann ich wohl nur noch wegschmeißen.
Aber er muss anerkennen, dass es mit der Farbe wirklich schnell geht. Rolle rauf, Rolle runter. Einen Schritt weiter nach rechts. Langsam bewegen sie sich von Stefan weg. Marc schaut immer wieder zu ihm hin. Er hält an der Ecke Wache. Er hat beide Gruppen im Blick. Stefan nickt ihm zu: alles in Ordnung, niemand da.
Als sie bei Veras Mutter über den besten Zeitpunkt diskutiert hatten, einigten sie sich schnell auf 20 Uhr als ideale Zeit für die Aktion. In dieser Jahreszeit ist es da bereits dämmrig. Die leichte Kälte verscheucht die Menschen von den Straßen, die Geschäfte in der Gegend sind geschlossen und es dürfte sich auch niemand mehr in den Gebäuden aufhalten, nicht einmal mehr die Reinigungskräfte. Nur der Hausmeister wohnt direkt an der Schule. Seine Rollläden waren vorhin aber heruntergelassen. Elena und Marlene sahen im Haus Licht schimmern, als sie die Wohnung vor Aktionsbeginn in Augenschein nahmen.
„Der Arsch sitzt vorm Fernseher“, sagte Elena, als sie durch den Rollladenschlitz spähte. „Er säuft!“
„Kein Wunder, welche Frau will mit diesem Widerling schon zusammenleben?“, hatte Marlene geflüstert. „Der wird sich wundern, wenn er morgen aus seiner Haustür tritt.“
Das ist jetzt eine Stunde her. Marc hängt seinen eigenen Gedanken nach, während er mit dem Eimer in der Hand der rollenden Vera hinterherläuft. Die letzten Stunden kommen ihm in Erinnerung.
Vera hat bei der Diskussion heute Mittag in der Wohnung eine seltsame Position eingenommen. Sie wollte direkt am helllichten Nachmittag lospinseln. Sie war der Meinung, dass so eine Aktion nicht heimlich gemacht werden sollte. Es sei nun mal die Pflicht eines jeden Menschen, der nicht mit den Naziparolen übereinstimmt, etwas dagegen zu tun. Diese Sache sei es wert, dass man das Risiko eingeht, dabei erwischt zu werden.
Grundsätzlich stimmten wir alle Veras Argumenten zu, dass man gegen die Naziparolen sofort etwas tun muss. Auch waren alle bereit, ein Risiko einzugehen. Aber dass wir uns freiwillig schnappen lassen sollten, erschien allen ziemlich dämlich und auch sinnlos. Ein Fanal würden wir mit einem Schultadel und einer Anzeige wegen Sachbeschädigung bestimmt nicht setzen.
Wir alle wollten definitiv nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Warum auch?
Für den Notfall hatten sie vereinbart, in drei Zweiergruppen in verschiedene Richtungen abzuhauen. So können höchstens zwei Personen erwischt werden.
Marc läuft einen Schritt nach rechts. Der Eimer in seinen Armen wird langsam schwer.
Wenn ich hier erwischt werde, würde mir mein Vater eine Predigt halten und wäre stinksauer. Meine Mutter würde wohl nichts sagen. Trauriges Schweigen ist ihre Waffe. Vielleicht würden ihr auch still noch ein paar Tränen herunterlaufen. Aber mein Vater würde durchdrehen. Als Abteilungsleiter in einer Softwarefirma hatte er noch nie Verständnis für praktische Dinge. Bei nichts. Er kann zwar vieles gut theoretisch herleiten, analysieren und erklären. Aber im Kern ist er ein Angsthase, der nie einen Finger krumm macht. Zumindest nicht, seit ich denken kann. Der war bestimmt auch noch nie auf irgendeiner Demo. Irgendwie ist mein Vater eine echte Lusche.
Petra umkreist die anderen wie abgesprochen. Sie zittert vor Angst. Nochmal mache ich so was nicht. Niemals. Sie kann ihr Herz schlagen hören. Ihr Inneres schreit vor Panik: Petra, hau ab! Geh einfach weg. Verschwinde. Scheiß auf die anderen. Doch sie bleibt, steht tapfer auf ihrem Posten.
Ab und zu sieht Marc Petra kurz irgendwo auftauchen. Immer eine Zigarette im Mund.
Vera und er haben jetzt fast die Hälfte hinter sich. Mechanisch zieht Vera Bahn um Bahn über die braune Sprühfarbe. Es scheint, als ob ihr um sie herum alles egal ist, als ob nichts existiert außer der Rolle in ihrer Hand, der Eimer in Marcs Armen und die Wand vor ihr. Hauptsache, die ekelhaften Parolen verschwinden endlich.
Marc läuft die Farbe zum wiederholten Mal über die Schuhe. Vera interessiert das nicht. Sie sieht selbst aus wie ein Maler oder Lackierer im ersten Lehrjahr. Stefan steht weiter lässig an seiner Ecke. Sie können ihn jetzt fast nicht mehr sehen. Vera und Marc bewegen sich immer weiter von seinem Übersichtspunkt weg. Sie sind fast am Ende der Wand, als Marc sieht, wie Stefan eine hektische Bewegung macht.
„Vera, da kommt jemand, lass uns hinter der Ecke verschwinden“, flüstert Marc.
Vera reagiert prompt. Ohne sich umzublicken, läuft sie zum Ende der Wand und huscht ins Gebüsch. Marc schleppt den Eimer hinterher und verschwindet ebenfalls blitzschnell. Sie stehen jetzt dicht beieinander unter einer kleinen Fichte und spähen um die Ecke. Stefan schlendert locker herum. Sie erkennen seine Silhouette, wie sie sich unauffällig hin und her bewegt.
Von Marlene und Elena ist nichts zu hören oder zu sehen. „Sie können noch nicht erwischt worden sein. Denn dann hätten wir etwas gehört“, sagt Vera. Sie hatten abgesprochen, dass sie, falls jemand sie festhalten sollte, laut schreien, damit die anderen Bescheid wissen.
Stefans hatte eine zusätzliche Aufgabe. Er sollte nachsehen, ob die Person, die sie geschnappt hatte, sie kennt. Wäre es der Weitzel oder ein Lehrer, wäre Stefan untätig geblieben. Das wäre Pech. Andernfalls wäre er aktiv geworden. Stefan hätte gute Chancen gegen einen oder zwei Gegner!
Dann gab es noch einen Sonderfall: Nazis. Im Fall akuter Bedrohung hätten sie ihre Trillerpfeifen benutzt. Das Signal bedeutet: alle zusammenkommen und die Gefahr gemeinsam abwehren.
Diese Information hatte Marlene auch René gegeben. Auch er würde in so einem Falle sofort kommen. Er, der unsichtbare Schutzengel, der für alle Fälle ein Springmesser dabei hatte.
Eigentlich war die Chance gering, dass Nazis auftauchen. Aber Stefan wollte bei Vera trotzdem unbedingt auch darüber sprechen. „Nazis sind eine echte Gefahr“, hatte er erklärt. „Sie sind gnadenlos. Menschen zu Krüppeln zu schlagen oder umzubringen, ist für sie kein Problem.“
Das hatten die anderen ebenfalls schon öfter gelesen. Marc erzählte von einer NSU-Veranstaltung der Jusos, die er besucht hatte. Dort war ihm die Menschenverachtung noch einmal klar geworden. „Und erinnert euch an die Geschichte von Mîrhat!“, hatte Elena gesagt.
Die Trillerpfeifen signalisieren deshalb den Worst Case, den absoluten Notfall.
Doch im Moment ist es ruhig. In ihrem Gebüsch hören Vera und Marc nichts und sehen wenig. Es ist zu dunkel. Vera lehnt leicht an Marcs Schulter und schielt zu Stefan. Der streift immer noch katzenartig über den Schulhof. Keine Trillerpfeife ertönt, keine Rufe von Marlene und Elena.
Durch den leichten Wind streicheln Veras Haare Marcs Wangen. Vorsichtig saugt er ihren Geruch ein. Durch die Nasenlöcher leitet er ihn an eine besonders behütete Stelle in seinem Inneren. Er will ihn für immer in seiner Erinnerung behalten. Er schließt die Augen. Dieser Augenblick soll nie zu Ende gehen! Da hören sie Schritte hinter sich. Vera wirbelt herum und rammt Marcs Nase mit ihrer Schulter. Er unterdrückt einen Schmerzensschrei. Eben noch der Mittelpunkt zärtlichster Empfindungen, schmerzt seine Nase jetzt höllisch. Tränen schießen ihm in den Augen. Er unterdrückt einen Schrei. „Was war das?“, presst er hervor. „Es ist Petra, ich sehe ihre Zigarettenglut. Sie steht gleich hier vorne.“
Als Petra sich vor Marcs und Veras Wand fragend nach ihnen umsieht, kriecht Marc aus dem Versteck. Den Farbeimer hält er vor sich.
„Was soll der Scheiß? Du hast deinen Posten verlassen!“
„Da kam ein Pärchen über den Schulhof. Die waren so ins Gespräch vertieft, dass sie gar nichts bemerkt haben. Allerdings war auch von Marlene und Elena keine Reaktion zu sehen gewesen. Die haben einfach weiter gemalt. Als ob niemand aufgetaucht sei. Das Pärchen ging in Sichtweite an ihnen vorbei.“
„Ach, und da bist du sofort losgedüst, um uns über diese tolle Sache in Kenntnis zu setzen?“, wirft Marc ihr genervt entgegen. „Auf dich ist echt Verlass!“
„Klappe, Marc“, herrscht Vera ihn an. „Also, Petra, warum bist du gekommen?“
Oh, Rollentausch, denkt Marc. Jetzt bin ich der Böse und Vera die Verständnisvolle!
Petra schaut Marc an. „Ich wollte die Stimme von dem Miesepeter mit dem Farbeimer mal wieder hören. Ich hatte Sehnsucht“, antwortet sie schlagfertig. „Nein, im Ernst: Marlene und Elena sind fertig.“
„Gut“, antwortet Vera, „dann geben wir ein bisschen Gas. Gehst du wieder auf deine Position Petra, okay?!“
„Alles klar. Wie weit seid ihr?“
„Zwei Drittel.“
Vera und Marc machen sich wieder an die Arbeit. Petra läuft rauchend zu ihrer Ecke. Marcs Nase tut weh, seine Arme schmerzen, aber er sagt nichts. Ein Scheißtag bisher. Bis auf den Geruch von Vera …
Weiter geht‘s. Rolle hoch. Rolle runter. Ein Schritt nach rechts. Eintauchen.
Kurz bevor sie fertig sind, erscheinen lachend die anderen. Elena ist ebenfalls völlig mit Farbe vollgekleckert. „So, geschafft“, sagt Stefan. „Und nun?“
„Autowaschanlage und Ganzkörperkärchern!“, schlägt Marlene ironisch vor, „und dann feiern.“
„Lasst uns zu mir gehen. Dort könnt ihr euch waschen, und meine Mutter hört sich bestimmt gerne unsere Geschichte an. Immerhin war sie die Hauptsponsorin!“
Sie machen sich auf den Weg. Bisher ist alles gut gegangen.