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Proletarische Welten

X: La Haine

Von Pierre Rouge Eine Geschichte über Selbsthass der zum Selbstmord führt. Eine Geschichte von unten. Besuch bei meinen Eltern. „Ich muss auf eine Beerdigung fahren“, antwortet mir mein Vater auf die Frage, was er heute macht. „Oh scheiße, von wem?“ frage ich. „Ein alter Kollege von mir aus E. (Ort paar Dörfer weiter), den kennst…

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Proletarische Welten

Proletarische Welt und Autonomie

Durch die noch nicht beendete Artikelreihe „Proletarische Welten“ haben wir festgestellt, dass es durchaus ein Bedürfnis gibt, individuelle Geschichten von unten zu erzählen und mit anderen zu teilen. Uns haben Beiträge von verschiedensten Leuten erreicht, wobei die weibliche Perspektive nach wie vor fehlt und die migrantische zu kurz kommt, was hoffentlich nicht so bleiben wird.…

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IX: Als Kind meiner Klasse

Ich bin 1984 in Sachsen-Anhalt geboren. In meiner Geburtsurkunde steht, mein Vater sei Sägewerker, meine Mutter Schweißerin. Ein spätes Kind des Arbeiter- und Bauernstaates: zum Pionier hat es nicht mehr gereicht, von der Wende hab ich auch nix mitbekommen. Irgendwo dazwischen gelandet. Mit der Schulzeit kommen auch die ersten Erinnerungen, mit der ich die kapitalistische…

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VIII: Von #Besetzen und #TuMalWat – In Erinnerung an Klaus Jürgen Rattay

Never cared for what they do Never cared for what they know But I know Ein junger Mann, vielleicht auch noch ein Junge, trotzig in Vollbart und Lederjacke, steht im Hinterhof der besetzten Häuser in der Winterfeldstraße, der eher eine große Freifläche denn ein Hinterhof ist, viele Häuser, die den Krieg überstanden haben, sind schon…

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VII: Zwischen den Stühlen

„In der Uni wird ein Proll seziert Studenten, sie sind irritiert Er riecht nach Bier und Schweiß Er riecht ganz anders als ich Er ist uns fremd“ -Zugezogen Maskulin „Alle gegen Alle“ Das Universitätsleben war für mich immer ein wenig vergleichbar mit dem Aufenthalt in einem fremden Land. Die Leute sprechen anders, bewegen sich anders,…

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VI: Ich wollte niemals arbeiten…

Arbeit ist scheiße und im Grunde habe ich gar keine Zeit für so etwas wie Lohnarbeit. So dachte ich in meiner Jugend. Mittlerweile arbeite ich schon 41 Jahre im selben Betrieb, habe noch keinen Tag gefehlt und mich plagt ein wenig die Angst vor der bevorstehenden Verrentung… Das ist natürlich gelogen. Tatsächlich gehe ich in…

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V: Vater, Bauer, Arbeiter. Ein Leben in verschiedenen Widersprüchen

Landwirtschaft wird heute entweder verteufelt (die sind Giftspritzer, Tierquäler und Subventionsabzocker) oder idealisiert (arbeiten im Freien, mit Tieren, wie schön). Beides ist falsch. Ich habe von meiner Geburt bis zu meinem 21. Lebensjahr auf dem Bauernhof meiner Eltern in einem kleinen Dorf in Süddeutschland gelebt und auch danach noch einige Zeit eher organisatorisch und begleitend…

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IV: Erfahrungen eines Gastarbeiterkindes

Das Curriculum zum Deutschunterricht zielt unter Anderem darauf ab, uns Kindern dieser liberalen Gesellschaft, die Geschichte und die Zusammenhänge eben dieser Gesellschaft nahe zu bringen. Brecht, Kästner, Mühsam sind die wenigen linken Köpfe deutscher Literatur, die wir lesen durften. Dass diese Autoren eine nicht abzustreitende Verbindung zur kommunistischen Idee hatten, hielt meine Lehrer*innen nicht davon…

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III: Bis ins Vergessen abstrahiert.

Ich sitz am Frühstückstisch, aus dem Radio schallern bescheuerte Durchhalteparolen, obwohl oder gerade, weil es erst acht Uhr morgens ist. Es gibt Brot von LIDL. Leider habe ich vergessen, es in der Brotschneidemaschine im Supermarkt schneiden zu lassen, drum muss ich selber ran, was sich schwierig gestaltet, da dieser verfickte Scheißlaib in tausend Teile zerbröselt.…

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Call for Papers – Proletarische Welten

Im gesamten Land diskutiert die (radikale) Linke eine “Neue Klassenpolitik”. (1) Endlich, jetzt nach dem die Rechten an Einfluss gewinnen, soll die Linke die lange von ihr selbst für tot erklärte ArbeiterInnenklasse ansprechen. Viel neues kommt bei der Diskussion aber nicht rum. Was praktisch folgt bleibt unklar. Es zeigt sich, dass die akademisch geprägte Linke…