Die beiden Nazis beobachten Stefan seit der Versammlung in der Schule sehr genau. Immer, wenn er den Schulhof verlässt, folgen ihm ihre Augenpaare. Sie notieren seine Wege und die Uhrzeiten. Offenbar hat die erste Abreibung nicht richtig gewirkt. Sie wollen ihn noch einmal angreifen. Stefan fährt seit dem Überfall auf ihn einen kleinen Umweg nach…
Schlagwort: Antifa-Roman
27 | Das erste Mittwochstreffen
Das erste Treffen der Antifa-Gruppe verläuft chaotisch. Ständig kommen neue Jugendliche hinzu, Smartphones klingeln, andere schauen Filme auf Instagram. Nach einer Dreiviertelstunde können sie endlich anfangen. Es sind ungefähr 20 Personen anwesend. Petra übernimmt wie abgesprochen die Begrüßung und die einleitenden Worte. Erwartungsgemäß hat sich niemand etwas überlegt. Sie wollen einfach mitmachen, Vorschläge hören, etwas…
26 | Dienstagstreffen bei Vera
Der erste Tagesordnungspunkt auf dem Treffen der sechs bei Vera ist die Vorbereitung des ersten Termins der neuen Antifagruppe. „Werden wir uns als die Gruppe outen, die das Ganze angeleiert hat?“, fragte Elena. Vera antwortet: „Nein, das sollten wir auf keinen Fall tun. Niemand soll denken, wir hätten ein privates Problem mit den Nazis. Wir…
25 | Daten
Die zwei neuen Aushilfen von Hausmeister Weitzel haben alle Hände voll zu tun. Endlich kann er jemanden herumkommandieren. Alle unangenehmen Arbeiten halst er den beiden Schülern auf. Seit dem Streichen der Schulwand sind sie ihm quasi offiziell zugeordnet. „Heute sind die Teppiche im Sekretariat zu säubern“, erklärt er ihnen. „Na klar, Herr Weitzel.“ Eigentlich ist…
24 | Celeste II
Nach der Versammlung laufen die meisten Schüler Richtung Bushaltestelle. Celeste ist unter ihnen. Sie hat Angst. Bushaltestellen bleiben für sie immer der Ort, an dem ihr Vater ermordet wurde. Dort erscheint ihr das Bild seines zertretenen Schädels vor ihrem inneren Auge. Heute kommt dazu, dass auch die Nazis unterwegs sind. Die Typen von ihrer Schule.…
23 | Die Versammlung
Am Mittwoch sitzen Stefan und Petra auf dem Podium der Versammlung. Barzel hat sich weit außen am Rand platziert. „Es ist eure Versammlung, nicht meine!“ Er will zeigen, dass er zwar Schirmherr ist, aber die Leitung den beiden Schülern überlässt. Scheinbar unbeteiligt wühlt er in ein paar Unterlagen herum. Doch seinen wachen Augen entgeht nichts.…
22 | Der Aufruf
Als sie am Nachmittag wieder zusammenkommen, übernimmt Marlene an Barzels‘ PC das Kommando. Marc ist nicht dabei. Er ist in der Stadt, um sich neue Schuhe zu kaufen. Annette hat ihm Geld geliehen. Die anderen diktieren Marlene den Flugblatttext. Sie tippt ziemlich flüssig. Ihr Schulpraktikum hat sie in einem Anwaltsbüro gemacht. „Ihr diktiert mir viel…
21 | Der Vertrauenslehrer
Am nächsten Morgen geht Marc wie immer zur Schule. Nichts anmerken lassen, ruft er sich immer wieder in Erinnerung. Das haben wir vereinbart. Es ist nichts passiert. Dann sieht er sie. Die Flugblätter liegen überall herum. Zu hunderten. Die Verteiler haben ganze Arbeit geleistet. Stefan wartet schon auf ihn. „Und wir haben sie nicht gesehen,…
20 | Geocaching
Auf dem Heimweg am nächsten Morgen hängt Marc seinen Gedanken nach. Es ist Sonntag. Er hat ausführlich und gemütlich bei Vera gefrühstückt. Seine Mutter, die ihn nun schon Tage nicht gesehen hat, tut ihm ein bisschen leid. Sie wird sich freuen, wenn ich ihr erzähle, dass ich mich verliebt habe. Das mit der Gruppe erzähle…
19 | Mîrhat
Die sechs treffen Mîrhat um 17 Uhr. Marlene hat es gerade noch pünktlich geschafft. Von ihrem Trip mit René erzählt sie den anderen nichts. Im Westend wohnen in Wiesbaden die meisten Menschen ausländischer Herkunft. Es ist ein kleines Café in einem Hinterhof. An den Wänden hängen bunte Plakate mit den Umrissen Kurdistans und Frauen in…